Native Kost: Beitrag für das Netzwerk Frauengesundheit
Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 4. Juni 2014
Frau Professor Dr. Ingrid Gerhard -Foto aus http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/ueber-mich/-
Frau Dr. Ingrid Gerhard ist Frauenärztin. Sie ist zusätzlich spezialisiert auf Naturheilkunde und Umweltmedizin, Universitätsprofessorin, seit 2002 als freie Dozentin und als Autorin tätig. In meinem Beitrag vom 22.11.2013 habe ich auf einen ihrer Kernsätze hingewiesen, dass das Glück der Menschen immer auch eine Frage der Chemie ist:
http://www.essenspausen.com/das-glueck-ist-das-groesste-thema-der-menschen/
Für ihre großen Verdienste in der ganzheitlichen Medizin erhielt sie 1991 den hoch dotierten Köhnlechner-Preis. Erinnern Sie sich noch an den einflussreichen Bertelsmann-Manager Dr.jur Manfred Köhnlechner, der die juristischen Boxhandschuhe an den Nagel gehängt hatte und für die alternative Medizin in den Ring gestiegen war, nachdem ihn 1970 ein Heilpraktiker mit alternativen Methoden von den schweren Folgen eines Reitunfalls geheilt hatte?
Frau Dr. Gerhard vertritt wie Dr. Köhnlechner eine Ganzheitsmedizin ohne den weltanschaulichen Tamtam und die den Zielen der Medizin eher abträgliche Esoterik anderer Protagonisten, denen es auch um die Abkehr von der reinen sog. Standardmedizin geht.
Ich bin auch so ein Jurist wie Dr. Köhnlechner, der sich nach persönlichen Gesundheitserfahrungen in die Medizinwissenschaften im weiteren Sinne gestürzt und auf diesem neuen Gebiet geforscht hat. Es kann nicht verwundern, dass Frau Dr. Gerhard und ich uns auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden im Jahre 2007 kennenlernten, nachdem sie von meiner Entdeckung der nativen Kost gehört hatte. Sie hat mich nunmehr gebeten, für ihr Netzwerk
http://www.netzwerk-frauengesundheit.com
einmal eine Zusammenfassung meiner Ansichten und Erkenntnisse zu schreiben.
Hier ist mein Entwurf:
Native Kost und Richtiges Essen
von Rolf Ehlers
Der nüchterne Verzehr einer täglichen kleinen Portion fein gemahlener faserstarker roher Pflanzenstoffe (native Kost) kann ganz Ungewöhnliches für die Gesundheit leisten.
Die native Kost wurde erst zum Thema, nachdem ich mit der Aminas Vitalkost ein Handelsprodukt entwickelt hatte, das ihre Nutzung ganz einfach machte. Auf die besonderen Inhaltsstoffe dieses reinen Lebensmittels kommt es allerdings nicht an, auch nicht auf die besondere Auswahl unter den verschiedenen angebotenen Sorten. Entscheidend ist allein, dass es sich handelt um:
- eine nur kleine Menge
- roher, sehr fein gemahlener faserstarker Pflanzennahrung, die
- gut mit Flüssigkeiten runtergebracht
- den leeren Magen nur durchläuft.
Wie ich immer wieder erkläre, kann sich jeder seine native Kost auch selbst zusammenstellen, auch wenn das mit ein wenig Arbeit verbunden ist und nicht jedem gut gelingt. Ich selbst habe mich aus der Arbeit für die Aminas GmbH verabschiedet, um ganz für die weitere Erforschung der nativen Kost frei zu sein.
Man darf lange Zeit vor dem Verzehr nativer Kost nichts gegessen haben. Anders ausgedrückt: Native Kost hat ihren besonderen Wert nur beim Verzehr am Ende einer längeren Essenspause, also dann, wenn der Magen leer ist (und der Dünndarm sicherlich auch). Der frühe Morgen (nach etwaiger Einnahme von Medikamenten) bietet sich besonders an.
Diese Essweise ist für uns neu und gewöhnungsbedürftig.
Niemand wird sich auf solch eine seltsame Art zu essen einlassen, der nicht weiß, welchen Sinn es macht, bis auf Mikronmeter herunter gemahlene Pflanzennahrung auf leeren Magen zu essen. Solche Nahrung direkt mit dem Löffel aufzunehmen, was tatsächlich einige überzeugte Menschen tun, ist nicht allgemein anzuraten. Die feinsten Bestandteile in der Mischung stauben doch regelrecht im Mund. Aber man kann den benötigten einen Esslöffel leicht in ein kleines Glas Wasser oder Saft einrühren oder ihn in einer kleinen Menge Fruchtmus oder Joghurt verrühren und zusammen mit einem Glas Wasser zu sich nehmen.
Es gibt keine vergleichbare Möglichkeit, mit bescheidenstem Aufwand für seine Gesundheit wirklich Entscheidendes zu tun wie diese besondere Nahrungsaufnahme. Was man sonst bald danach oder im Verlaufe des Tage so isst und trinkt, ist sekundär. Es wird die besonderen Vorteile des Verzehrs nativer Kost nicht beeinträchtigen.
Ich habe trotz der Neuheit für uns heutige Menschen diese besondere Nahrung eine native Kost genannt, weil ich davon ausgehe, dass unsere evolutionären Vorläufer ihre rohe Pflanzenkost ganz ähnlich zu sich genommen haben. Sie mussten sie mit ihren großen Mahlzähnen und der viel größeren Beißkraft ganz gründlich zerkauen, weil sie wegen der für ihre Verdauungssäfte nicht angreifbaren Zellulosewände der Pflanzenzellen sonst gar nicht an ihre wertvollen Inhalte gelangt wären. Ohne so zu essen hätten sie nicht überlebt, und uns hätte es folgerichtig nie gegeben.
Alle sich an den Verzehr nativer Kost anschließenden Wirkungen folgen automatisch und zwingend auf Grund der natürlich gegebenen Abläufe bei der Verstoffwechslung und Verwertung dieser Nahrung in unserem Körper.
Da allerdings sind Wirkmechanismen am Werk, die bis dahin nicht bekannt oder unverstanden waren. In der Ernährungswissenschaft wurde und wird bis heute noch verbreitet, dass nicht nur feste Stoffe, sondern auch Flüssigkeiten ziemliche Zeit brauchten, um durch den Magenpförtner in den Dünndarm zu gelangen, der unser einziges unverzichtbares Verstoffwechslungsorgan ist. Diese falsche Annahme geht überein mit der Fehlannahme, dass der Magenpförtner ein Schließmuskel sei (wie Mund und After).
-sodbrenntherapie.ch-
Tatsache ist, dass der unbeschäftigte Magen untätig und schlaff in Falten liegt. Sein Milieu ist neutral oder eher basisch, was auch bisher fast immer falsch gesehen wurde. Flüssigkeiten, auch wenn sie kleine Partikel von nicht mehr als etwa 2 mm Größe beinhalten, laufen einfach die innere Krümmung des Magens entlang über den Pförtnervorhof (Antrum) durch die in dieser Phase relaxierte Kanüle des Magenpförtners hinunter in den Dünndarm (Zwölffingerdarm).
Wenn bei „normaler“ Essweise die Speisen erst im Magen bearbeitet werden, verlassen sie nach längerer Vorarbeit innerhalb des Magens diesen nur in sehr kleinen Portionen im Abstand von jeweils 3 Minuten. Sie werden dann schon weitestgehend auf dem ersten Meter des 5 m langen Dünndarms verstoffwechselt. Der besondere Verzehr nativer Kost sorgt aber dafür, dass sie in einem Zuge den Dünndarm erreicht und sich alsbald auf seinen durch die bekannten großen Auffaltungen (Kerckringsche Falten, Zotten und Minizotten) bis auf etwa 200 m² riesig vergrößerten Flächen des Dünndarms verteilt. Dabei hilft die feine Vermahlung der Nahrung dazu, dass sie in einer Rasanz, die es bei keiner anderen Nahrungsaufnahme ergibt, komplett ausgenutzt und verstoffwechselt wird.
Jeden Tag ein neuer kleiner Schub an allen wichtigen Vitalstoffen.
Da bei der Auswahl der Inhaltsstoffe natürlich Wert darauf gelegt wird, dass die native Kost so ziemlich von allen wichtigen Mikronährstoffen einen Anteil enthält, ist es angesichts täglicher Nutzung nicht erstaunlich, dass viele Menschen berichten, dass sich schon nach wenigen Tagen ihre Haut verbessert. Nach meiner persönlichen Erfahrung und den Berichten Tausender Nutzer gehe ich davon aus, dass diese kleine zusätzliche tägliche Lieferung der Summe der wichtigen Vitalstoffe bereits einen positiven Einfluss auf das Immunsystem hat. Ich weiß davon, dass auch regelmäßige Nutzer anderer kleiner Portionen besonders inhaltsreicher Lebensmittel wie z.B. Jentschura Wurzelkraft, Cellagon, Juice Plus und der Trank des Lebens von ganz ähnlichen Verbesserungen reden, zu denen auch die Beseitigung von Neurodermitis, Akne und Psoriasis gehören. Soweit erforscht, dass man von einer sicheren Heilwirkung reden könnte, sind diese Lebensmittelwirkungen indessen nicht. Was kann einen Betroffenen aber hindern, solche Möglichkeiten zu nutzen, wo doch sicher ist, dass diese bescheidenen Änderungen im Essverhalten absolut keine gesundheitlichen Nachteile mit sich bringen können!Die native Kost hat übrigens gegenüber allen anderen Produkten den Vorzug, dass sie ganz besonders preiswert und damit für jedermann erschwinglich ist. Morgens gennossen sättigt sie meist so sehr, dass man auf jegliches weiteres Frühstück leicht verzichten kann.
Fundamental neu und wichtig ist die Verbesserung der Psyche durch den Verzehr nativer Kost.
Auch im Lichte der Ganzheitlichkeit ist es mehr als überraschend, dass der Verzehr von ein wenig ganz normaler Pflanzenkost zur richtigen Zeit einen Einfluss auf unser Gehirngeschehen haben soll. Wenn man die physiologischen, biochemischen und hormonellen Wirkzusammenhänge nicht kennt, wird man eine solche Annahme für weit hergeholt und esoterisch halten. So komplex die Abläufe auch sind, sind sie aber doch für jeden Menschen leicht nachvollziehbar. Sehen Sie selbst:
Der Verzehr nativer Kost fördert den körpereigenen Aufbau des Wohlfühl- und Schlüsselhormons Serotonin.
-commonswikimedia.com-
Chemische Formel von Serotonin
Ich gehe davon aus, dass bei normaler Ernährung kaum jemals die Bausteine für den Aufbau dieses zentralsten aller Steuerstoffe im menschlichen Gehirn fehlen werden (u.a. Tryptophan, Mineralstoffe wie besonders Zink, Vitamin C und die Vitamine der B-Gruppe). In der Ernährungswissenschaft wird weithin übergangen, dass die Billionen von Zellen unseres Körpers phantastische Speicher sind für praktisch alle je von uns benötigten Nahrungsinhaltsstoffe. Selbst Vitamin C wird für mindestens 14 Tage gspeichert, sodass es mir als unsinnig erscheint, Vitamin C – Retardtabletten einzunehmen. Das heftig beworbene Vitamin B 12 gar wird für eine Dauer von 3- 5 Jahren gespeichert! Es gibt eine Fülle von meist sündhaft teuren Angeboten, die Aminosäure L-Tryptophan, den Hauptbestandteil von Serotonin, in Tablettenform oder per Trinkampulle zu substituieren. Der Grund dafür aber, weshalb uns das unverzichtbare Stresskontrollhormon Serotonin immer wieder und vielen Menschen sogar chronisch fehlt, ist ein anderer.
Der Aufbau von Serotonin im Gehirn bedarf eines besonderen nervösen Anstoßes.
Das Hormon Serotonin, das im Gehirn ein Transmitter (Botenstoff) für Informationen von einer Nervenzelle zur anderen ist, kann wegender Größe seines Moleküls nicht vom Körper aus, wo es reichlich vorhanden ist, durch die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen. Es muss daher dort gesondert aufgebaut werden. Das indessen tut es nicht ohne besondere Veranlassung. Serotonin hat als Botenstoff sehr viele wichtige Aufgaben, u.a. bei der sinnlichen Wahrnehmung und der Kontrolle von Essverhalten, Belastung, Schlaf, Wachheit, Stress, Schmerz, Zwang, Körpertemperatur, Sexualität, Sucht, Sozialverhalten und des modulierenden Einsatzes anderer zentralnervöser Steuerstoffe wie Dopamin, Adrenalin,Noradrenalin, Cortisol, Acetylcholin, Melatonin und GABA. Der Serotoninaufbau kann dementsprechend von vielen Momenten begünstigt werden. Licht, frische Luft und Sonne gehören gewiss dazu (vgl. die Phänomene des Winterblues, der Winterdepression und der Frühjahrsmüdigkeit).
Wirklich wirksam ist nur ausdauernde körperliche Arbeit und der Verzehr nativer Kost.
Ich weiß allerdings nach meinen Ermittlungen nur von zwei wirklich zwingenden Wegen zum Anstoß der körpereigenen Synthese von Serotonin, die in den Drüsen (Raphe-Kernen) des Stammhirns stattfindet. Da ist zum einen eine ausdauernde körperliche Belastung, die sich beim stark belasteten Langläufer mit dem sog. Runners High, dem Hochgefühl der Langläufer, manifestiert.
-de.wikipedia.org-
Bis dahin erklärten alle Mediziner, dass dieses Hochgefühl der Lockung von Endorphinen geschuldet sei. Sie wissen schon, jenen seltsamen opioidähnlichen Stoffen, die es uns bei konzentrierter Arbeit einfach vergessen lassen, wenn wir uns auf eigentlich schmerzhafte Weise mit dem Messer geschnitten haben. Das Hochgefühl der Langläufer hält aber viele Stunden und sogar gut zwei Tage lang an. Endorphine verlieren jedoch, was fast jeder Mensch schon erlebt hat, nach etwa 20 Minuten ihre Wirkung. Ab dann spürt man auch dem Schmerz, wenn man sich bei konzentrierter Arbeit verletzt hat.
Es gibt nur einen Steuerstoff, der über Tage hinweg wirksam ist: der Botenstoff Serotonin, der eine Habwertzeit von 21 Stunden hat!
Serotonin wird am zuverlässigsten gelockt in seiner Funktion als Esskontrollhormon.
Beim Verzehr nativer Kost auf leeren Magen wird die intenisve Verstoffwechslungsarbeit von Abermillionen dort vorhandener Sensorzellen registriert und umgehend durch das parasympathische Nervensystem an das Esskontrollzentrum des Gehirns (im Hypothalamus) geleitet. Von dort aus wird eine Chemotaxis , also eine chemische Strebung, nach den Bausteinen für Serotonin in Gang gebracht, damit das Gehirn zur Besänftigung des Hungergefühls über Serotonin als das oberste Esskontrollhormon verfügen kann.
Wenn zuvor Seroronin im Hirn fehlte, treten typische psychische Verbesserungen auf bei:
- Esskontrolle
- Einschlafen
- Durchschlafen
- Wachheit
- Schmerzverarbeitung
- Stressbewältigung
- Zwangsgedanken
- Suizidkontrolle
Bei manchen Menschen ändern sich besonders auffallend ihr persönliches Wohlbefinden und ihr sozialer Umgang. Vorher miesepetrige und übelwollende Typen zeigen auf einmal, dass sie in Wahrheit liebenswerte und großzügige Menschen sind.
Der Botenstoff Serotonin und Krankheiten
In den Wissenschaften zweifelt heute niemand mehr daran, dass es wesentlich das Fehlen von Serotonin im Gehirn ist, das für die Entstehung der meisten psychischen Störungen und Krankheiten verantwortlich ist. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass nach der Manifestation von Depression, Burnout, Migräne, Angst- und Zwangsvorstellungen die Krankheiten gleich weggeblasen wären, wenn die Minderversorgung nicht mehr zu beklagen ist.
Unser Gehirn ist nach heutigem sicheren Wissen flexibel (plastisch) und ändert sich und damit auch unser ganzes Wesen ständig bis hin zum Tode. Es ist in der Lage, jederzeit alte Fehlschaltungen zu beseitigen und bessere einzurichten. Dazu verweise ich auf meinen letzten Beitrag auf den Seiten der Gesellschaft für das richtige Essen e.V.(GfE):
Die Wege zur Reorganisation des Gehirns nach psychsichen Störungen können schwer sein. Auf der anderen Seite habe ich keine Erklärung dafür, dass bei vielen Fällen leichter Depression und selbst schweren Fällen von Migräne die Umstellung auf die native Kost zur sofortigen und bleibenden Beendigung aller Störungen geführt hat. Diesen Dingen nachzugehen ist Sache der vielen Therapeuten, die längst begonnen haben, auch für den Krankheitsfall die vollen Wirkungen der nativen Kost zu ermitteln und zu nutzen.
Bessere Esskontrolle bedeutet auch keine Garantie zum Abnehmen.
Starkes Übergewicht, Adipositas, ist eine Krankheit, die viele Gründe hat. Die Fähigkeit, kontrolliert nur zu den angesagten Mahlzeiten zu essen, ist nur ein wichtiges Moment der Hilfe zu ihrer Beseitigung. Erst wenn tatsächlich große Pausen zwischen Mahlzeiten frei werden (an deren Ende sich gut ein Löffel der nativen Kost verzehren lässt), greifen auch die biochemischen Zusammenhänge, die einen Abbau von Körperfett ermöglichen. Es ist aber auch ein psychisches Problem, von eingefleischten Esssünden zu lassen. Überhaupt ist es ein großes Problem zu lernen, das zu tun, was man bei richtigem Bedacht als richtig erkannt hat. In diesem Bemühen treffen sich die Wege der Herstellung der körperlichen, der psychischen und der geistigen Gesundheit.
Was sind wir doch für erbärmlich hilflose Wesen,wenn wir nicht an unserer Persönlichkeit arbeiten! Eine bisher einfach nicht bekannte Hilfe dazu ist es, mit nativer Kost den Anstoß zum körpereigenen zentralnervösen Aufbau des Schlüsselhormons Serotonin zu geben. Auf der dadurch geschaffenen soliden mentalen Basis und Harmonie im Gehirngeschehen gelingt es uns leicht, das Leben zu bejahen und unsere Rolle darin zu finden.